Editorial von RootZ – den Reggaeseiten


RootZ liest
sich am besten mit einem Netscape
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>> Editorial

 

Köln, 01. Juni Y2K

High Leute,

 

 

Es ist erst Anfang Juni, aber die Republik schwitzt
seit vier Wochen in einem Megafrühling mit Temperaturen wie im Hochsommer,
die 10° zu hoch sind. Nicht daß ich etwas gegen das supergeile
Wetter hätte, aber was für Temperaturen bekommen wir dann erst
im Sommer? Ist das ein Vorbote auf das, was schon in der Offenbarung des
Johannes in drastischen Worten geschildert wird - dis time JAHJAH come
wid fire! Einen Vorgeschmack auf die Hölle kann das als Mindestes
bedeuten. 

Und unsere Superbundesregierung mit einem grünen Umweltminister
kann sich nicht auf eine Sommersmogverordnung einigen. Na ja, bei Jürgen
ist offensichtlich sein Nachname - wenn auch in verstümmelter Schreibweise
- Programm und er hat in seiner Amtszeit zu Ehren des Namens bestimmt schon
Airbags am Allerwertesten entwickelt.


In diesem Zusammenhang kommen die Slogans von ein paar Parteien
richtig geil:

FDP – mit Tempo für NRW. Mit 130 km/h als
Möllemann zu Big Brother fahren und liberalverbale Scheiße im
TV verquirlen. Na, dann „Guten Landtag“ – ich frage mich, welcher Idiot
sich solch schmerzfreien Stumpfsinn ausdenkt, vielleicht ein von Dirty
Harry Schmidt oder VIVA gechasster Autor? Und so einer kriegt fast 10%
in NRW  - pfui!

CDU – Freie Fahrt statt Dauerstau – Stop mit
der Verfolgung der Autofahrer durch rotgrün.

 

Wenn ich dieses hohle Gelaber höre, denke ich mir immer, daß
diese Entscheidungsträger wohl untote sein müssen, muß
mich aber immer wieder belehren lassen, daß sogar so Köpp wie
Rüttgers Kinder haben. Ich frage mich dann, wie man nur solch eine
destruktive Programmatik machen kann. Aber sonst würden für die
Rüttgers und Möllemänner wohl die Koffer leer bleiben und
dann ist nix mehr mit Exklusivhobbies, wie Fallschirm springen usw. Dem
Doktor bleibt bei solch einer Verarschung jedenfalls nur noch die Luft
weg und das nicht nur, weil die Ozonwerte jetzt schon superhoch liegen.

Jürgen Rüttgers, CDU > 

 



^ Heidi ID
Ihr seht, lange hält die Erholung eines
noch so schönen Urlaubs nicht vor, irgendwann hat einen das Babylon
System wieder voll zwischen den Klauen. Es passiert allerdings nicht nur
Negatives: Die angekündigten Stories von Heidi aus München (ein
Erlebnisbericht über die Rastaszene auf Mauritius und Konzertberichte
aus München) und Heico aus Hameln (eine Reportage über die erste
Rintelner Reggaenacht) sind angekommen und bei RootZ zu lesen. 

Weiterhin kann ich Euch jetzt schon verraten, daß hier bald
Interviews von wichtigen Musikern (Duckie Simpson – Black Uhuru Gründer,
Sly Dunbar – die drummige Hälfte von Sly & Robbie und Anthony
B – Bobo Dread und Miturheber der New Rootz Consciousness aus Jamdung)
veröffentlicht werden.

Nachdem die schmerzliche Trennung von Holger und Prof Ralph von RootZ
Team verkraftet war, kann ich mich jetzt um die Restrukturierung des Projektes
kümmern. Ihr werdet davon anfangs nicht viel mitbekommen, könnt
aber bei Interesse daran mitwirken:


Zunächst bin ich für redaktionelle Beiträge – Konzertberichte,
Plattenkritiken, Ankündigungen, Aufsätze, Reiseberichte etc.
immer dankbar, denn sie entlasten mich in der redaktionellen Arbeit und
geben mir Luft für anderes.


Weiterhin suche ich für den daily terror im Büro MitarbeiterInnen
und PraktikantInnen, die gut Englisch sprechen, mit Produkten von Microsoft
umgehen können und zeitlich einigermaßen flexibel sind.


 

Und letztlich suche ich – hieran sieht man, daß die Trennung
von Prof Ralph nicht leicht war – einen Menschen, der sich um meine Rechner
kümmert und zusätzlich Internetkenntnisse mitbringt, die über
das bisher bei RootZ Gebotene hinausgehen. Daß die zwei letzteren
Positionen nur für Menschen im Großraum Köln geeignet sind,
liegt auf der Hand. Aber Dr. Igüz ist liberal und gibt sogar Düsselheimern
eine Chance. Wenn Ihr also jemanden wißt, bringt die Personen mit
mir zusammen – und wenn es Reggaelovers sind, dann sind wir schon einen
Riesenschritt weiter, denn ohne Liebe zu diesem Sound geht’s nun mal nicht.

Last but not least möchte ich Katharina im RootZ Team begrüßen.
Sie hat, wie vormals Prof Ralph, so gut wie nix mit redaktionellen Inhalten
zu tun, sondern wird sich um das Marketing von RootZ kümmern. Solltet
ihr LeserInnen aus der Musikbranche also die Tage Katharina an der Strippe,
im Fax oder in der Mail haben, seid bitte nett und kooperativ zu ihr, denn
gemeinsam haben wir uns hohe Ziele für die Reggaeszene gesetzt.

Supertoll an ihr finde ich übrigens ihre Initiative - sie hat
wiederum im Hintergrund eine Gruppe von Leuten organisiert, die sie zu
Fachfragen beraten werden. Wie Ihr seht, funktioniert die Vernetzung nicht
nur im www, man muß nur die richtigen Leute finden und schon klappts
nicht nur virtuell. JAH guide I for that!

Und nun kommen sie immer näher, die Reggaefestivals
dieser Saison – als erstes das Summer Jam (30.6-02.7. in Köln), dann
der Chiemsee Reggae (07.-09.7. in Übersee / Bayern), das Bongo Bongo
fällt dieses Jahr leider aus, wird lt. Veranstalter 2001 aber hundertprozentig
stattfinden, und zuletzt das Irie’00, welches offensichtlich drei Fiaskos
finanziell überlebt hat und am 02. September in den Dortmunder Westfalenpark
zurückkehrt. Hoffen wir, daß der Veranstalter aus den Vorjahren
gelernt hat und all die angekündigten Bands spielen, denn derzeit
an Musikern versprochen wird, ist eigentlich kaum zu halten für ein
Tagesprogramm. Doc Igüz vermutet das Schlimmste – nämlich Geldschneiderei.
Ist man vor Ort, fällt wieder die Hälfte des Programms aus und
wenn man dann noch darüber berichtet, spielt der Veranstalter die
beleidigte Leberwurst in der Pelle, wie vorher geschehen.

In diesem Zusammenhang übrigens noch ein Hinweis in eigener
Sache: Der Veranstalter des Irie Festivals hat sich den Begriff „irie“
beim Patentamt als Privateigentum schützen lassen. Aus diesem Grunde
mußten wir unser Magazin von I R I E in RootZ umbenennen. Allerdings
möchten wir, daß der Begriff wieder frei für jedermann
ist und ich werde deshalb demnächst einen Löschungsantrag beim
Patentamt beantragen. Das kostet allerdings knapp 700 Maak, die ich nicht
alleine aufbringen kann. Wer sein Scherflein beitragen möchte, kann
das tun bei:

Kto.Nr.: 2181798000

Blz.: 37010111

BfG Bank Köln Mülheim

Stichwort: Free irie.

Wen der Hintergrund der Auseinandersetzung um das kleine Wörtchen
irie interessiert, der hat hier die Möglichkeit,
alles in Ruhe nach zu lesen.

Zwischenzeitlich geht’s bei RootZ natürlich weiter und das Folgende
ist neu:


 

Summer Jam 2000 - die Berichterstattung Summer Jam 2000 - Die Berichterstattung

2000

Info Line

wird immer wieder aktualisiert

Stand: 20.06.00
Summer Jam 2000 - die Berichterstattung

RootZ Thema:
Meine neue Gastautorin Heidi aus München war in Mauritius und hat
sich dort in der nicht ungefährlichen Reggaeszene umgesehen. Ein Exklusivbericht
für RootZ.

RootZ Musik: Platte 
des Monats Mai ist die LP "Ancient Spirit" des Köner Musikers Patrice
Babatunde. Sein Erstlingswerk - wunderschön produzierter, streckenweise
akkustischer Reggae - wird von der Plattenfirma Yo Mama weltweit veröffentlicht.
Neu ist die Greensleeves Corner, RootZ wird in nächster Zeit intensiv
mit dem Label zusammen arbeiten. Einige neue Plattenbesprechungen aus den
Bereichen Ska, Dub und Elektro. Und natürlich fast 200 weitere Plattenkritiken.
Hier
die erste Verlosungsaktion.

RootZ Aktion:
Berichte und Bilder von der Supertournee von Sly and Robbie feat. Black
Uhuru. Das fetteste Reggaekonzert seit laaanger Zeit. Zion Train waren
in der Kölner Kantine und RootZ hatte die Möglichkeit, das Konzert
zu sehen und ein Foto Shooting mit dem britischen Dubquartett zu machen.
. Eine Reportage über Metro Media im Wuppertaler U-Club.

 

RootZ Pieces: Ein
paar neue Stories über des Doktors liebstes Kraut.

RootZ Hanf: "Breit
im Namen Seiner Majestät" ist ein Bericht über Hermann von Wissmann,
der über 100 Jahre nach den Erscheinen seiner Reiseberichte vom Pieper
Verlag mit einem Sonderdruck in der Edition Rauschkunde zu späten
Ehren gelangt. Von meinem Gastautoren Arend Streit.

RootZ Bilder:
Es gibt zwar keine neuen Bilder, aber dafür ist alles Material - Summer
Jams 1998 und 1999 -  das ich zu Anthony B bei RootZ angeboten habe,
qualitativ aufgewertet worden - als Begleitung zum neu erschienenen Interview
von ihm.

RootZ Talk:
Ein kurzes Interview mit David Rodigan, Sound System World Champion. Die
meisten dürften Rodi entweder aus der Dancehall oder von seiner berühmten
Reggaesendung Rodigan's Rockers kennen. Geführt von meinem Korrespondenten
Heico Stratmann. Und ein Gespräch über ein weiteres Sound System
mit Oliver von Metro Media. Weiterhin ein Interview mit den Postmen, Hip
Hop-Reggae Band aus NL.

 

RootZ hat übrigens seit ein paar Tagen ein Maskottchen, das
ich Euch nicht länger vorenthalten möchte. Meine langjährige
Mitbewohnerin Rabine, ihres Zeichens Wellensittich, hat solch ein gutes
Gespür für gute Reggaemusik, daß ich mich zu dieser Ehrung
entschlossen habe. 

<  Rabine und Homie Rabin  >

Ab sofort gibts nur noch Jod S 11 Körnchen für ein langes
Leben und ihr mechanischer Freund Rabin (Made in Eastern Asia) wird das
beste Maschinenöl erhalten. Ab jetzt an dieser Stelle:
Sista
Rabine and her Robot Homie mit immer wieder frischen Bildern. Daß
sich die beiden wirklich mögen, davon könnt Ihr Euch anhand der
unteren Bilder überzeugen: Es fliegen regelrecht die Funken wenn die
zwei sich nahe kommen.

 

Hier folgt ein Statement zu Simbabwe - immerhin
ist das der Ort, wo ich meinen Doktortitel erhalten habe und seit 1987
irgendwo auch als meine zweite Heimat bezeichne. Hier
könnt Ihr übrigens immer aktuelle Infos von einer tatsächlich
unabhängigen Publikation lesen – jeden Donnerstag neu – die New Financial
Gazette.

Irgendwie scheint sich die Geschichte der unabhängig gewordenen
afrikanischen Länder zu wiederholen – mehr als zwanzig Jahre hat noch
kein Staatsoberhaupt gebraucht, um sich persönlich satt zu machen,
die Wirtschaft seines Landes zu ruinieren, der Korruption Tür, Tor
und Portal zu öffnen, die Opposition zu unterdrücken und den
NORMALEN BÜRGER LEIDEN ZU LASSEN.


 

„Pfui Mugabe“, sagt der Doc und würde ihm gerne
einen überziehen, wenn möglich. Bei der simbabwischen Unabhängigkeitsfeier
1980 war er noch der kleine Buschkämpfer, der zu dem für diesen
Anlaß geladenen Bob Marley emporblickte, ihn anhimmelte. Schließlich
hatten Bob und auch andere Reggaebands die Freiheitskämpfer mit Riddims
und Vibes immer wieder unterstützt.

<  Präsident Robert Mugabe

In Simbabwe entstanden Rastakommunen, u.A. haben Misty in Roots dort
Projekte gehabt, überall hört man bis heute den Sound von Reggae:
im Getto, in den Beerhalls, im TV, sogar im Kaufhaus. Rastas sind für
mich die Intellektuellen Afrikas, nicht korrupt, kein Saufen, keine großartige
Rumhurerei, sondern Perspektiven, Projekte, Peace and Love.

Aber anstelle sich weiterhin an der Rasta Philosophie zu orientieren,
wandten sich Mugabe & Co anderen Ismen zu, zuerst dem Sozial-Ismus,
da hieß der Freak noch überall COMRADE Mugabe, aber als dann
in den 90ern der Kommunismus zu bröckeln begann, rief sich der Mann
neue Geister, nämlich den IWF, ins Land, fröhnte plötzlich 
dem Kapital-Ismus und hieß nur noch PREZIDENT Mugabe. Es folgte der
internationale Vampirismus von Weltbank und IWF und parallel - aber bestimmt
nicht nebenbei, sondern als Hauptziel - die ganz persönliche Blutsaugerei
von Mugabe und seinem genealogisch verwandten Shonagesocks, organisiert
in der Regierungspartei ZANU PF.


 

Heute hat das Land keinen Sprit mehr, die Elektrizität fließt
nur noch, weil sich Südafrika aus früheren ANC Frontline Zeiten
Simbabwe noch verpflichtet fühlt – das nördliche Nachbarland
war derzeit eine wichtige Basis – und die Devisenreserven der simbawischemn
Zentralbank reichen gerade für einen Tag. Aber im Kongo wird weiter
gebombt und die weißen Simbabwer, von denen allein die Farmer mehr
als 50 % der Devisen des Landes einholen, werden mit dem stalinistischen
Begriff „Feinde des Staates“ gebrandmarkt, umgebracht, verprügelt
und von ihren Farmen vertrieben.

^ Die Ruinen von Great Zimbabwe, 

   Wahrzeichen des Landes

 

Am übelsten trifft es jedoch die Farmarbeiter: sie
befinden sich zwischen ihrem weißen Brötchengeber und dem von
Mugabe ermutigten ZANU-Mob. Ihnen wird das zumeist nur spärliche Hab
und Gut weggenommen, die Hütte vor den eigenen Augen abgefackelt und
die Frauen vergewaltigt. Wer dann aufmuckt, wird totgeschlagen oder kommt,
wenn er Glück hat, „nur“ in ein Umerziehungslager der Regierungspartei
ZANU PF. 

Die ersten Farmer haben ein Angebot des Nachbarlandes Mosambik angenommen
und werden in dem Land neue Betriebe aufnehmen, andere Angebote liegen
aus Australien und Neuseeland vor.

< Es fließen Tränen in Simbabwe

 

 

Ich will bei all der Scheiße nur wissen,
wann die Leute endlich verstehen, daß Hautfarbe Teile  eines
Millimeters der Körperoberfläche ausmacht. Überall gibt
es coole Menschen und solche, die es vorziehen, andere auszunehmen. Und
ich frage mich, wo sind die Rastas in Simbabwe: Eigentlich müßten
sie aufstehen und die ganze Sache stoppen, um den Leuten den Alternativweg
zu zeigen: JAH Rastafari. 

Bob Marley hat es erkannt und formuliert, vielleicht sollte sich
Mugabe an seinen einstigen Ehrengast erinnern: 


„If you fight a revolution
you ago fight it with Rasta, ‘coz if you fight other way, you ago fight
again“.



^ Ras Tafari



^ Bob Marley

Ich frage Mugabe: Wenn Du Dein Land ruiniert hast, die Leute vertrieben
hast, die die Wirtschaft aufrecht halten, die Bürger mundtot gemacht
hast, die Dir Deine Fehler zeigen wollen, damit Du es für sie besser
machen kannst, wenn Simbabwe im Dunkeln versinkt, weil es keinen Strom
und kein Benzin mehr gibt, während Du im Kongo Bombentrichter aufreißen
läßt, was hast Du dann noch von Deiner Macht?


 

Potentat über Ruinen und verbrannte Erde, Blut an
den Fingern, die Schatten der von Dir Ermordeten auf der Seele und Präsident
von Untertanen, die vor Hunger aufgeschwemmte Bäuche haben – ist das
das Ergebnis Deiner KATHOLISCHEN Erziehung? 

Mukai va Mugabe, shanwari
yangu!

< Abtransport eines toten Farmers

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