Diverse – Oracabessa One


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Musik

Diverse – Oracabessa
One

Reggae hat
schon viele Bewunderer in der Musikszene hervorgebracht und es gibt Musiker,
die sich so in den Sound verliebt haben, daß sie ein Label aufmachen
und sich um die Verbreitung der Musik aus Jamaika aktiv kümmern. Diese
Gilde von Aktivisten um Adrian Sherwood (On-U Sound), die Jungs von Simply
Red (Blood and Fire), oder Boby Konders(USA), um nur ein paar Namen zu
nennen, hat neue Mitglieder bekommen: zwei Musiker der Pop-Reggae-Gruppe
UB 40, Ali Campbell und Brian Travers, haben ein neues Label, “Oracabessa
Records”, gegründet, um den Ragga Jamaikas von ihrer Basis in
Birmingham hier in Europa noch heimischer zu machen. Bekannt sind die Kompilierkünste
der zwei Musiker schon länger durch diverse auf Virgin Records erschienene
Sampler, prädestiniert sind sie dadurch alle Male, aber dieses Mal
gehen sie in die Vollen.

Als erstes wurde auf Jamaika ein neues Hi-Tech Studio eingerichtet,
in das eine Auswahl der Stars der Insel, Lady Saw, Mr. Vegas, Jack Radics
usw. zwecks Aufnahme von Vocal-Tracks eingeladen wurden. Ergänzt wurde
dieses Angebot dollarträchtiger Stimmbänder durch die Vorstellung
junger und aufsteigender Talente, Monster Shack, Hawkeye, oder Culture
Black, Namen, die man in Europa wahrscheinlich noch nicht kennt, sich aber
teilweise besser merken sollte, denn nach dem Potential auf dieser Scheibe
zu urteilen, hört man auf den Tracks den einen oder anderen Star von
morgen. Die Riddims wurden eingespielt von Robbie Shakespear an den fetten
Bassaiten und Mister Computer an den Drums. Abgemischt von den zwei jamaikanischen
Obermixern Fatta und Bulby konnte nur ein besonderes Album herauskommen
und das ist es auch.

Wer auf Ragga steht, der sollte sich diese CD schleunigst zulegen,
denn ich kann mir sehr gut vorstellen, daß Oracabessa nicht nur eine
feste Größe im Raggabiz wird, sondern sich das Projekt, dessen
erste Compilation ich hier vorliegen habe, durch Experimentierfreudigkeit,
Potential, Kapital und Marketing sogar zu einem Shooting Star des Genres
entwickeln kann. Zwar muß man sich an den Sound der Tracks gewöhnen,
er ist vielleicht etwas zu sehr an die Hörgewohnheiten zweier Birminghamer
angepaßt, aber danach macht das Album mit fast jedem Stück Spaß.

Und darin scheinen sich die Kritiker endlich einmal einig zu sein:
Nachdem das Oracabessa Soundsystem Ende vergangenen Jahres durch Europa
tourte und dabei natürlich die neuen Tunes vorstellte, überschlugen
sich die Kollegen der Schreiberzunft mit ihren Komplimenten fast, und sogar
die Briten, denen das Maul oder der Stift in der Regel eher lose sitze,
huldigten Oracabessa mit Aussagen, wie: “it’s the best thing I’ve
heard come out of Birmingham.” (Talvin Singh). Für Euch kann
das eigentlich nur eins bedeuten: ab in den Plattenladen Eures Vertrauens,
die Scheibe gkauft, einen eingerollt und genießen…

Anhörtips:

My Life
Freak Break
True Lover
Be Good


Copyright: Dr. Igüz 1999

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