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Biographie Alpha Blondy
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Alpha Blondy - Yitzhak Rabin
 

Er ist wieder da! African-Reggae-Liebling Seydou Kone alias "Alpha Blondy" präsentiert mit "Yitzhak Rabin" sein neues, großartiges Roots-Reggae-Album.

Der 1953 geborene Star aus der Elfenbeinküste, gilt bei Teilen der schreibenden Zunft und in einigen Kreisen von Freunden der karibischen Musik als Nachfolger Bob Marleys...! Auf dessen Spuren kam er während seiner Studienzeit an der Universität Colombia in New York. Weiterreichende Konsequenzen hatte Alpha Blondys erster Besuch Jamaikas Ende 1970. Nicht nur das er die Rastafarianismus Bewegung zu schätzen wußte, nein auch der Wunsch Musiker zu werden - statt Lehrer - wie von den Eltern gefordert, wurde geboren. Sein Sprachtalent nutzte er aus, um in verschiedensten Sprachen seine Botschaften unter die Leute zu bringen. Französisch lernte er durch die Bibel, englisch in der Schule. 1984 schrieb er mit seinem dritten Studioalbum "Apartheit is Nazism" Geschichte und machte die ganze Welt auf sich aufmerksam. 1985 das Album Jerusalem mit "The Wailers" als Backing Band. Seit er in den Jahren darauf jede Menge internationaler Auszeichnungen einheimste, wird er den Star-Status nicht mehr los. Tatsächlich ist er der augenblicklich am besten verkaufte und verkaufende Reggaemusiker.

"Blondy" ist eine Abwandlung des Wortes Bandit, und diesen Namen hat ihn ausgerechnet seine Großmutter verpaßt. Dazu passend suchte er sich selbst Alpha (griechisch für "der Anfang") als Vornamen aus. Kaum einer hat es so wie er geschafft, die Jugendlichen aus den Slums in Harlem genauso zu begeistern wie die Leute in seiner Heimat und die Reggae- Freunde in Europa.

Das Album entstand in Abidjan, Paris und Kingston (Bob Marley Studios) in Zusammenarbeit mit so feinen Namen, wie Errol Brown, Dean Frazer, Scully, Sharon Forrester, Judy Mowatt, und Earl "Chinna" Smith. Die Musik stellt im Schaffen von Alpha Blondy allerdings nix Neues, sondern quasi eine Produktion im Retrostil dar. Er kommt mit Tunes daher, die auf jedem seiner vergangenen Alben ebenso hätten erschienen sein können. Keine Frage: Es ist sauber produzierter Roots Reggae mit einem messerscharfen Offbeat, Super Bläserarrangements und zuckersüßen Harmonies, als finishing touch hätte ich mir allerdings ein wenig Innovation von dem Mann gewünscht "der seinen Kult-Status nicht mehr loswird". Roots Reggae mit afrikanischer Würze, empfohlen für alle, die gerne Sound à la Bob hören.

Anhörtips:

Yitzhak Rabin
Armee Francaise
Maimouna 


Copyright Text: Indigo / Dr. Igüz / Layout: Dr. Igüz 1999