Patrice – Ancient Spirit



 

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Musik

Patrice – Ancient
Spirit


Reggae „Made
in Cologne“, dieses Markenzeichen wird wohl in nächster Zeit häufiger
durch die deutsche Reggaelandschaft wandeln, denn die Szene am Rhein brummt.
Nach Mr. Gentleman’s „Trodin‘ On“, dem Reggaesommeralbum 1999, wird Patrice
mit „Ancient Spirit“ wohl im Sommer 2000 das Rennen machen. Der 21-jährige,
aus Kerpen-Brüggen stammende Patrice Bart Williams Babatunde feiert
derzeit seine größten Erfolge jedoch noch im Ausland, insbesondere
in Frakreich, wo er mehrmals im TV aufgetreten ist und auf Festivals als
Headliner spielt.

Hierzulande scheint er bisher mehr oder weniger in seinen zwei Homebases
Köln und Hamburg bekannt zu sein. Köln ist der Platz, wo er durch
die pulsierende Musikszene an die Reggaeriddims heran geführt wurde
und wo er mit B.A.N.T.U. in Kooperation mit Don Abi seine afrikanischen
Wurzeln – Patrice stammt zur Hälfte aus Sierra Leone – auslebt und
für seine Musik jede Menge Massive hinter sich weiß. In Hamburg
entstand das brandaktuelle Album „Ancient Spirit“.

An Babatundes erstem Longplayer haben eine Menge Leute geschraubt,
die Liste ist ellenlang und featuret große Namen aus den Bereichen
Reggae, Ska und Hip Hop: Die Schweizer Reggaeband The Ganglords, sie steuerte
bei einigen Songs die treibenden Riddims bei, für die Streicher-Arrangements
konnten einige NDR-Sinfoniker gewonnen werden. Auf vier Stücken hört
man zudem vier ältere Herren, Lester Sterling(Altsaxofon), Greg Glassman
(Trompete) und Will Clark (Posaune) – niemand anderes als die Bläser-Section
der Skatalites plus Cedric Brooks (Tenorsaxophon), der Bob Marley einige
Male begleitete. Zum festen Kreis um Patrice gehören zudem die jamaikanischen
Musiker der Shashamane Band, hierzulande als Backing für Iqulah bekannt,
mit der Patrice live auftritt, andere Quellen nennen da allerdings die
Band um Papa Curvin‘. Dazu kommt der Schlagzeuger Rooke Yellow aus der
Band Miriam Makebas und die Background-Sängerin Judy Gordon aus dem
Umfeld um Rita Marley. Eisfeldt von den Absoluten Beginnern steuerte mit
“Party” einen Dancehall Tune bei. Aus Köln  kommen ein paar der
getoasteten Parts und der Intros, gechantet von Nile Moddy vom Fireball
Soundsystem und von Don Abi (B.A.N.T.U.)

Enstanden ist ein Werk voller Akkustik, Samples, Loops, Flächen,
Sounds, die eine Wärme abstrahlen, daß es nach dem ganzen Bumbum
der Neunziger nur gut tut. Ein Meisterwerk des Hamburger Superohrs Matthias
Arfmann (Ex-Kastrierte Philosophen, jetzt Absolute Beginner). Hier werden
Reggae, Ragga, Soul, Hip Hop, Folk und klassische Elemente vereint und
bilden ein Ganzes – ein Werk, das Mädchenherzen brechen wird.

Mein Lieblingstune ist die Nr. 5 „Wonder (Shinin‘ On), ein wunderschönes
Remake des Temper oder Tempo Rootz-Riddims von Anthony Redrose. Hut ab
vor dem Erstlingswerk des jungen KünstlersPatrice Babatunde und respect
für die Plattenfirma Yo Mama, die das Album tatsächlich weltweit
veröffentlichen wird. Mit solch Perspektiven kann man die Zeilen des
zweiten Songs „every day is good ‚coz I’m being alive, from the day I was
born, ‘till the day that I will die…“ und den ausgestrahlten Optimismus
umso besser verstehen. Jah guide.


Copyright: Dr. Igüz 2000

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