Vitamin X – Crying Out

Vitamin
X – Crying Out

‘Crying
Out’ ist das Album zum 20-jährigen Bestehens der Band Vitamin X. Die
überwiegend aus Afrikanern bestehende Band lebt und arbeitet seit
1981 in Deutschland und tourt fleißig durch ganz Europa. Daß
sie sich in diesen 2 Dekaden selbst treu geblieben sind,  beweist
diese CD.

Da in der deutschen Plattenindustrie keine Partner zu finden waren, haben
Vitamin X ihr Geburtstagsalbum eben in Eigenregie produziert und herausgebracht
(hinter Talking Drum Productions und Records verbirgt sich der Bassist
Emmanuel) und das gelungen. ‘Crying Out’ ist eine schöne, runde Produktion.
Wen stört es da schon, wenn die Lautstärke hin und wieder ein
wenig schwankt und der Computer ab und zu mal nachhilft. Schade ist, daß
man an diese Scheibe also nur gerät, wenn man ein Konzert der Band
besucht oder ihre Mailadresse herausgefunden hat.

Vitamin X gelingt es feinsten Roots-Reggae harmonisch mit ihren afrikanischen
Wurzeln zu verbinden. Ein besonders gelungenes Beispiel dafür ist
der Track 8, der dazu noch in einem der zahlreichen ganaischen Dialekte
gesungen wird. Durch dieses Konzept schlängeln sich dann Dub und Ragga,
Pop und Soul. Klingt abwechslungsreich, ist es auch. Da wummert bei ‘Force
Them Out’ noch mächtig der Bass, folgt ein Kindergartenchor, der ein
fröhliches ‘ Aaa juu schuuaaaa’ trällert. Und damit’s nicht etwa
kitschig wird, hat man dem Song eine feine Rapeinlage dazugegeben.

‘Reach Out And Touch’ fällt allerdings aus diesem Rahmen und Konzept.
Das ist eine Soul-Pop Nummer, erinnert mich etwas an Stevie Wonder. Fairerweise
muß ich sagen, daß sich mir genau dieses Lied live dann doch
erschlossen, um nicht zu sagen begeistert hat. Den Gesangspart hat in diesm
Fall der Gitarrist und der hat eine Wahnsinns-Röhre. Leider kommt
das auf der CD nicht so richtig raus.

Witzig und spritzig gemacht ist die Reggae-Cover-Version des Greyhound-Songs
‘Black & White’. ‘Still Be Around’ haben sich die Jungs bei B.B. King
geliehen. 

Vitamin X haben eine Message,
die sie seit 20 Jahren nicht müde werden unter die Leute zu bringen.
Mit etwas bangen Blick auf die Zukunft predigen sie von Einigkeit, Gleichheit,
Liebe und Frieden. Und damit ihre Texte auch niemand falsch versteht oder
interpretiert,  haben sie statt der Liedtexte eine erklärende
Zusammenfassung zu jedem Song abgedruckt. 

Positiv zu erwähnen
seien noch die Background-Mädels, die negative Anmerkung betrifft
die Bläser-Parts. Wenn man mangels reeller Instrumente den Computer
bemühen muß, hätte es ein dezenterer Einsatz auch getan.

Das soll es mit dem Meckern aber auch schon wieder gewesen sein. Auf dem
geplanten Best of aus 20 Jahren Vitamin X wird man sicher auch einige Nummern
aus  ‘Crying Out’ finden. 


Copyright Text: ID /
Layout:  Dr. Igüz 1998 – 2001
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