Diverse – Scanner Rhythm

Diverse
– Scanner Rhythm


 

Rhythm Alben
zu veröffentlichen muß scheinbar sehr lukrativ sein, warum sonst
sollten alle großen Reggaefirmen hingehen und den Markt mit diesen
Produkten sättigen? Für den Menschen, der über diese Versionsexkursionen
schreiben muß oder soll, ist diese Entwicklung eher der Horror. Da
hat man zwischen zehn und zwanzig Tunes, die sich nur im Vokalpart unterscheiden
und ansonsten keinen Ansatz für eine Beschreibung hergeben. Also geht
man hin und zählt die Fakten auf, die man von den Sleeve Notes erfährt
und würzt sie mit den eingeschränkten Impressionen bei Durchhören
des Albums. 

„Scanner“ ist eine Produktion
von Richard ‚Wackie B’ Roache, der den Anspruch hat, mit seinen laserscharfen
Hitrhythms, den ansteckenden Beats und den aufmerksamkeitsproduzierenden 

Samples die Soundtracks für
den Aufbau von vielversprechenden neuen Talenten neben der Riege der Veteranen
in der Dancehall aufzubauen. Es geht ihm um das Erreichen einer weitgefächerten
internationalen Anerkennung der Dancehall Vibes ganz nach dem Vorbild des
U.S. amerikanischen Rap. 

Ob ihm das mit dieser Produktion
gelingt? „Scanner“ ist ein recht unspektakulärer Midtempo Dancehall
Rhythm. Samples, die hängenbleiben und infizierende Beats höre
ich nicht unbedingt, aber das hat bei mir als Rootsmann nicht viel zu bedeuten.
Leider ist „Scanner“ wirklich laserscharf und wirkt dadurch kalt und steril.
Ein Zustand, der in einigen Versions von der Wärme der Stimme wettgemacht
wird, beispielsweise beim souligen „Naggin’ Me“ von Lukie D. Auch Beenie’s
Ganja Anthem ist ganz nett, aber wenn dann solche Teams, wie Ward 21, die
selbst nicht über die sängerische Einfühlsamkeit vor dem
Herrn verfügen, an den Start kommen, haben wir die harte und gnadenlose
Ebene des Rap fast erreicht. Zusammengefaßt: Je mehr es auf der Palette
vom Sänger über den Singjay zum MC geht, desto flacher und härter
wirken die Tunes. Das Album ist eher etwas für die DH-Massive. 

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