RootZ Media – Kebra Nagast

 



 

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Das
Kebra Nagast

Der Titel dieses uralten
Buches lässt sich am ehesten als „Die Herrlichkeit der Könige“
übersetzen. Ursprünglich wurde es in Ge’ez, der liturgischen
Sprache Punts / Abessiniens / Äthiopiens verfasst. 


 

Das eschatologische
Werk wurde im 13. Jahrhundert von äthiopisch orthodoxen Mönchen
geschrieben. Übersetzungen in europäische Sprachen erschienen
1528 in Toledo und 1547 in Barcelona auf Spanisch, 1558 auf Französisch
in Paris. Spätere Ausgaben wurden dann auch auf Englisch, Deutsch
und Italienisch herausgegeben. 

Das Buch beinhaltet die Geschichte
über den Ursprung der salomonischen Dynastie in Abessinien und über
die Abschaffung des durch die Völker Äthiopiens praktizierten
Anbetens von Sonne, Mond und Sternen durch die Konvertierung zum Gott Israels. 


Es ist anzunehmen, dass
bis Mitte des 16. Jahrhunderts die Existenz des Kebra Nagast in Europa
völlig unbekannt war. 

Der Herausgeber dieser englischen
Übersetzung, Miguel F. Brooks, hat sich die Mühe gemacht und
alle verfügbaren Ausgaben des Buches analysiert. In diesem Prozeß
hat er die fiktionalen Passagen und Legenden entfernt, die in einem Begleitbuch
erscheinen werden. Übrig geblieben ist eine editierte Version des
Kebra Nagast, das sich erstaunlich locker lesen lässt. Anfängliche
Befürchtungen, der Inhalt könnte ähnlich zäh, wie die
Bibel sein, trafen nicht zu, obwohl es um eigentlich trockene Geschichtsdaten
geht. 

In fünf Teile geteilt
geht es in „The Beginning“ über die gesamte Geschichte der Stammesväter
von der Schaffung Adams bis zur Aufteilung der Erde. 


Anschließend wird
in „Solomon and Sheba“ darüber berichtet, wie die Königin von
Saba (Äthiopien) von Salomos Weisheit hörte, ihn in Jerusalem
besuchte, von ihm geschwängert wurde und zurück nach Äthiopien
reiste. Menelik, der Sohn der afrikanischen Königin und des Königs
von Israel trat zwei Jahrzehnte ebenfalls die Reise nach Jerusalem an,
um seinen Vater kennenzulernen. Salomo war so erfreut, dass er Menelik
unter dem Namen David zum König des zweiten Israel Abessinien salben
ließ. 


Teil 3, „African Zion“ erzählt,
wie das Tabernakel Zions, die Bundeslade mit den Gesetzestafeln Gottes
in einer Verschwörung von Israeliten nach Äthiopien entführt
wurde. 


Das folgende „The Fall of
Israel“ beschreibt den Niedergang des gesegneten Reiches Israel durch den
Verlust des Tabernakels und die Sündigungen Salomos. 


Als Abschluß kommt
„The Seed of the Woman“. Es geht um die Prophezeiung über den Messias,
wie Jesus nach Jerusalem einzieht, die Kreuzigung und die Auferstehung. 

Interessante Themen, die
in den einzelnen Teilen eingestreut sind, behandeln Komplexe, wie Regeln,
welche Tiere gegessen werden und welche als unrein gelten, warum Rom vom
wahren Glauben abgefallen ist, warum die Juden ein verdammtes Volk sind
und warum die divinen Könige von Rom, Jerusalem und Abessinien immer
gleichzeitig Könige aller drei Reiche sind. 

Das Kernelement ist jedoch
die Geschichte des Ursprungs der Abessinier von hebräischen Patriarchen
und die Verwandtschaft ihrer Könige salomonischer Abstammung mit Gottes
Sohn, Jesus Christus. 

Der Herausgeber sieht im
Inhalt des Kebra Nagast die Beweise für drei Punkte: die Könige
Äthiopiens stammen von Salomon, dem König Israels ab, die Bundeslade
wurde von Jerusalem nach Aksum, der damaligen abessinischen Hauptstadt
gebracht und der Gott Israels hat dadurch seine irdische Wohnstatt (Zion)
von Jerusalem nach Äthiopien verlegt. 

Mr. Brooks hat dem gefilterten
Text des Kebra Nagast einige ergänzende Infos beigefügt. Beschrieben
wird die Geschichte des Kebra Nagast und wie das Buch seinen Weg nach Europa
fand. Desweiteren werden die wichtigsten historischen Daten zu Abessinien
geliefert und eine kurze Abhandlung befasst sich mit den geheimnisvollen
Fellachen, den in Äthiopien lebenden schwarzen Juden. 

Alles in allem ist das Kebra
Nagast ein sehr interessantes Buch, das zum Allgemeinwissen derjenigen
dazugehören sollte, die sich tiefer mit Reggae und Rasta befassen
wollen. Der eine oder andere Aha-Effekt beim Hören von Songtexten
oder Rastazitaten wird nicht ausbleiben. Aber auch ein gewisser „Unterhaltungswert“
ist bei einigen Passagen vorhanden. Ich fand es einfach Klasse, wie Salomon
es geschafft hat, Makeda von Saba in sein Bett zu kriegen. Zu Weisheit
nicht alles taugen kann. Und der blumige Stil der Erzählungen besitzt
auch seinen Reiz. 

Zu guter Letzt, dank Dominik
Gall aus Österreich hier ein Link, wo man das Kebra Nagast in deutscher
Sprache als .pdf-Dokument downloaden kann: http://www.rastafari.de/downloads/KebraNagast.pdf

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