RootZ.Öko – Artikel aus der Umwelt

 
Süddeutsche

online 23.04.07

High-Tech-Offensive gegen

den Klimawandel

Bis zum Herbst will Bundesforschungsministerin

Annette Schavan eine High-Tech-Strategie gegen den die Erderwärmung

vorlegen. Dafür sollen in den nächsten drei Jahren 255 Millionen

Euro zur Verfügung stehen.

Die High-Tech-Strategie soll

einen konkreten Fahrplan zur Entwicklung klimaschonender Technologien und

Verfahren beinhalten. Das Forschungsministerium hofft dabei auch auf konkrete

Vereinbarungen zwischen Wirtschaft und Wissenschaft „Wir brauchen jetzt

einen Schub“, erklärte Schavan (CDU) bei der Eröffnung eines

Klima-Forschungsgipfels in Hamburg.

Schavan erklärte, das

Bundesforschungsministerium werde in den nächsten drei Jahren 255

Millionen Euro für die Forschung zum Klimawandel zur Verfügung

stellen.

Die Mittel werden durch Umschichtungen

im Etat des Ministeriums freigemacht. Nach Aussage Schavans sind sie vor

allem dazu gedacht, private Investitionen aus der Wirtschaft anzukurbeln.

Steuerliche Anreize sollen

langfristig Fördergelder ablösen

Auf Dauer soll das Klimaprogramm

allerdings auch durch weitere Gelder aus dem Bundeshaushalt finanziert

werden. „Bei den Haushaltverhandlungen für 2008 habe ich einen entsprechenden

Aufwuchs der generellen Forschungsmittel beantragt“, erklärte die

CDU-Politikerin.

Sie forderte das Finanzministerium

auch indirekt dazu auf, langfristige Steuererleichterungen für Investitionen

in Klimaschutz-Technologien zu schaffen. „Forschungspolitik und –förderung

werden nach 2010 in Deutschland vermutlich nicht mehr nur mit öffentlichen

Programmen geschehen, sondern dann werden auch steuerliche Anreize eine

Rolle spielen“, sagte Schavan in ihrer Rede.

Atomkraft als “Brückentechnologie”

Auf dem Klimagipfel in Hamburg

treffen sich heute 200 führende Vertreter aus Wirtschaft und Wissenschaft,

um über mögliche Lösungen im Kampf gegen den Klimawandel

zu diskutieren.

Dabei stehen neben der Erforschung

neuer Technologien auch der Umgang von Landwirtschaft, Bauwesen oder Verkehr

mit dem Thema im Blickpunkt. Die Ergebnisse sollen die Grundlage für

die Klimastrategie der Bundesregierung bilden. Ein weiteres Treffen ist

für den 16. Oktober geplant.

Welche Rolle die Atomkraft

in der Forschungspolitik spielen wird, bleibt ungewiss. Im Vorfeld des

Gipfels hatte sich Schavan gegen einen schnellen Atomausstieg ausgesprochen.

Gegenüber der Passauer Neuen Presse hatte sie erklärt, die Atomkraft

werde als “‘Brückentechnologie’ Bedeutung haben, solange wir nicht

genügend Energie einsparen und fossile sowie erneuerbare Energiequellen

nicht ausreichen.”

Der ehemalige Chef des UN-Umweltprogramms

Unep, Klaus Töpfer (CDU), hatte Schavan heute in einem Interview mit

“Deutschlandradio Kultur” widersprochen. Die Atomkraft sei zwar eine “Brückentechnologie”,

doch diese Brücke solle “so kurz wie möglich” gemacht werden,

sagte Töpfer, der stattdessen massive Investitionen in erneuerbare

Energien anriet.

 

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