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FR online 02.06.07

BUND will schnellen Ausbau von Offshore-Windparks

Bremen (dpa) - Der Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND) hat Politiker aufgefordert, den Bau von Offshore-Windparks möglichst schnell voranzubringen. "Auch die Investoren müssen zusagen, dass der Ausbau weitergeht", sagte der BUND-Energieexperte Thorben Becker in einem Gespräch mit der Deutschen Presse-Agentur dpa in Bremen.

Zudem müsse geklärt werden, ob die Stromleitungen bereits vor der Küste gebündelt werden könnten. Am besten blieben sie dann in in öffentlicher Hand. Diese Entscheidung müsse aber von der Politik getroffen werden. Technisch sei die Zusammenführung kein Problem. Durch die Bündelung könnte zum Beispiel die Verlegung von mehreren Kabeln durch sensible Gebiete wie das Wattenmeer vermieden werden.

"Der Bau von Kohlekraftwerken in Norddeutschland bedeutet eine falsche Entwicklung", sagte Becker. Dadurch stünden weniger Netzkapazitäten für Offshore-Windstrom zur Verfügung. Dabei müsse gerade den Windparks Priorität eingeräumt werden. "Die Offshore- Windkraft ist eine entscheidende Voraussetzung für den Ausbau der erneuerbaren Energien." Sie sei vor allem für das Erreichen der Klimaschutzziele und für den Atomausstieg sehr wichtig, sagte Becker. Daher unterstütze der BUND generell das Projekt.

Bei fast allen Planungsverfahren seien Umweltverbände einbezogen worden, sagte Becker. Der Experte kritisierte aber, dass der 34 Kilometer nordwestlich der Insel Sylt geplante Windpark Butendiek in einem Naturschutzgebiet gebaut werden soll. "Wir sehen Butendiek nicht ein." Der BUND hatte gegen den Windpark geklagt, war aber gescheitert. Gegen eine ökologisch verträgliche Standortauswahl sei aber nichts einzuwenden, sagte Becker. So sollten die Windparks beispielsweise abseits von Zugvögelrouten errichtet werden. "Es ist jedoch noch viel Begleitforschung erforderlich."

Deutschland plant derzeit den Bau von 15 Offshore-Windparks in der Nordsee und von drei in der Ostsee. Die deutschen Windparks liegen aber alle außerhalb der 12-Meilen-Zone und damit viel weiter von der Küste entfernt als die bereits bestehenden Windparks in vielen europäischen Ländern wie Großbritannien, Frankreich oder Dänemark. "Das ist eine echte technische Herausforderung", sagte Becker.
 
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