RootZ.Öko – Artikel aus der Umwelt

 
Süddeutsche

online 10.09.07

Klimadiskussion

GM setzt auf die Brennstoffzelle

Bei GM und seiner deutschen

Tochter Opel ist man sich sicher: Mitte des kommenden Jahrzehnts werden

alltagstaugliche Brennstoffzellen-Autos zu bezahlbaren Preise auf den Markt

kommen. Die Kleinserienversion eines solchen Fahrzeugs ist mit dem “GM

HydroGen4” auf der IAA in Frankfurt (13. bis 23. September 2007) zu sehen.

Das Fahrzeug basiert auf

dem bislang nur in den USA erhältlichen fünftürigen SUV

Chevrolet Equinox und ist mit einem 73 kW/100 PS starken Elektro-Motor

ausgerüstet. Für Energie sorgt eine mit Wasserstoff betriebene

Brennstoffzelle. Weiteren Strom stellt ein Bremskraft-Rückgewinnungssystem

zur Verfügung. Der Antrieb erfolgt über die Vorderräder.

Der Wasserstoff ist in drei Unterflur-Tanks aus Kohlefaserverbundstoff

mit einem Druck von 700 bar untergebracht. Das Fassungsvermögen von

4,2 Kilogramm soll für eine Reichweite von 320 Kilometer gut sein.

Die Spitzengeschwindigkeit wird mit 160 km/h angegeben, der Sprint von

Null auf 100 km/h soll in zwölf Sekunden erledigt sein.

An Bord sind vier Airbags,

ABS und ein ESP. Vier Personen finden Platz, die Zuladung wird mit 340

Kilogramm angegeben. Die Lebensdauer der Antriebseinheit soll bei zweieinhalb

Jahren oder 80.000 Kilometern liegen. Das Brennstoffzellen-Auto von GM

könnte laut Hersteller in knapp zehn Jahren zu den Preisen eines heutigen

Mittelklasse-Fahrzeugs verkauft werden. Ob es aber überhaupt zu einer

Serienproduktion kommt, hängt für GM davon ab, wie sich weltweit

die Infrastruktur beim Tankstellennetz entwickelt und wie die Förderung

durch den Gesetzgeber aussehen wird.

Bis zu einer Entscheidung

wird auf eine breitgefächerte Umweltstrategie gesetzt: Die Verbrennungsmotoren

werden weiter optimiert und Hybrid-Fahrzeuge in Kombination mit Otto- und

Diesel-Motoren angeboten. Die eigentliche Zukunft aber, so legt sich GM

heute fest, liegt im elektrisch betriebenen Auto, das seine Energie aus

Brennstoffzellen auf Wasserstoff-Basis bezieht. In den USA sollen 100 Einheiten

des alternativ angetriebenen SUVs nun von Politikern und Prominenten getestet

werden. In Deutschland wird eine Flotte von zehn Fahrzeugen ab Mitte 2008

in Berlin stationiert.

 

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