RootZ Aktion – Summer Jam 2001


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Live
 

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06. – 08. Juli 2001

Köln, Regattainsel,
Fühlinger See

Live
Berichterstattung

direkt vom
Summer Jam 08.07.18 h
in Coop
mit:

Interview mit
Klaus Maack – Festivalveranstalter
Am frühen Abend den
Sonntags sitzt mir Klaus Maack gegenüber, sichtlich müde, aber
am Ende doch noch froh über einen für Reggae-Verhältnisse
reibungslosen Ablauf des 16. Summerjam. Schon am Samstag lief über
den Ticker der Agenturen, dass das Festival ausverkauft sei. “Wir haben
weit über 20 000, etwa 24 000 Leute, auf dem Gelände gehabt.
Es gab keine Parkplätze und keine Campingmöglichkeiten mehr”,
schildert der Contour-Chef die Situation außerhalb des Festival-Geländes.
Schon am frühen Mittwoch rollte die Anreisewelle an den Fühlinger
See. “Wir mussten die Ordner schon zwölf Stunden eher einsetzen als
geplant war.

Contour wollte eigentlich
eine Ponton-Brücke bauen, damit das Gedränge an den Kassen nicht
so groß wird “Dafür haben wir keine Erlaubnis von der Stadt
Köln bekommen. Die Auflagen werden Jahr für Jahr strenger. dennoch
klappt die Zusammenarbeit mit den Behörden immer besser, denn die
Kölner lernen Jahr für Jahr dazu”.

Das von Dancehall-Fans beklagt
Missverhältnis zugunsten der Roots-Acts sieht Maack nicht so dramatisch:
“Wir hatten Mr. Vegas, Anthony B. und Sizzla. Hinzu kommt das alle deutschen
Acts eher der Dancehall zugerechnet werden müssen.”

Klaus Maack sieht im Summerjam
den Ursprung des aktuellen deutschen Reggae-Booms: “Leute wie Gentleman
oder Tolga haben schon auf der Loreley auf den Campsites mit Soundsystems
gespielt, heute stehen sie bei uns auf der Hauptbühne.”

Aus diesem Grunde war das
weiße Zelt auchen einen ganzen Tag lang deutschen Soundsystems vorbehalten:
“Wo sonst hätten sie solch eine Möglichkeit, sich eine großen
Publikum zu präsentieren?”

Über die Umstände
der Künstlerabsagen war Klaus Maack sehr unglücklich: “Wir hatten
mit dem Management von Wycleaf Jean alles abgeklärt. Im Mai bekamen
wir ein Fax von Sony mit dem lapidaren Satz, dass Wyclef nicht kommt. Der
Grund war, dass er bei Top of the Pops in Lodon im englischen Fernsehen
spielen sollte. Sony sagte, wenn sie den Europa-Trip bezahlen, bestimmen
sie auch, wo er spielt.”

Im Splash Festival mit der Dancehall-Bühne sieht Klaus Maack keine
Konkurrenz: “Das ist ein Hip-Hop-Festival, das Reggae integriert. Wir sind
ein Reggae-Festival, das ein bisschen Hip-Hop integriert. Da kommen wir
uns wohl eher nicht ins Gehege. Im Zweifel haben wir den längeren
Atem.”

Lucky Dube wurde Opfer des
Schengener Abkommens: “Bei einer Visa Anfrage werden alle Länder abgefragt.
Es muss da eine Sache in Paris gegeben haben, so dass es erst einmal kein
Visum gab. Als die Sache geklärt war, gab es keine Flüge mehr.

Mit Sizzla hat es überhaupt
keine Probleme gegeben. Er war schnell wieder verschwunden und gab keine
Interviews, da er am nächsten Morgen schon um sechs Uhr wieder zum
nächsten Gig musste. Seinetwegen hat es aber keine jamaikanischen
Soundsystems mehr in der Samstagnacht gegeben: “Das war uns zu unsicher.
Wir wussten nicht, welche Show er macht und wie das Publikum reagiert.
Es hätte sein können, dass wie auf Jamaika irgendjemand mit Guns
herumballert. Danach wollten wir unbedingt die Stimmung nicht mehr aufheizen.”
Im nächsten Jahr soll es aber wieder jamaikanische Systems geben. 

Mit dem Programm am Sonntag
war Klaus Maack nicht ganz zufrieden: “Da ist alles ein wenig abgekackt.
Weil es geregnet hatte. Wir hatten in den Zelten Sachen eher für Experten
geplant. das Soul Jazz Sound System hat ein Insider Programm gespielt,
bei dem sich bei schönem Wetter nur die Kenner des alten Reggae versammelt
hatten. Nun war es brechend voll, viele konnten mit den gespielten Tunes
aber nichts anfangen.”

Im Jahr 2002 soll wieder
mehr jamaikanische Dancehall kommen: “Wir wollen bekannte Acts wie Goofy,
Red Rat oder andere holen, die für die große Bühne noch
nicht bekannt genug sind. Wir müssen unbedingt neue Acts hier in Deutschland
aufbauen, damit wir nicht immer die selben Musiker hier haben.

 


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