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Festivalreportage


Drogenpolizei im Einsatz
Nach dem Interview mit dem Einsatzleiter der Polizei haben wir uns auch auf dem Gelände und dem Campingplatz umgehört. Der überraschend einhellige Tenor: mit der Polizei gibt es in Bezug auf Cannbis keine Probleme. Die Polizeistreifen, die zwei- bis dreimal am Tag auf dem Campingplatz oder dem Gelände die Runde machen, nehmen einem weder die Rauchwaren weg, noch fordern sie zur Enthaltsamkeit auf. 

Anders als es die offizielle Order „Prävention und Strafverfolgung“ vermuten lässt, wird das Ganze in der Praxis doch eher lässig gehandhabt. Und das sollte doch allen entgegenkommen. Aber jetzt mal im Ernst – was sollen die Beamten denn auch machen, wenn jeder zweite auf dem Gelände entweder einen Joint in der Fresse hat oder gerade die extra großen Blättchen zückt. Für das konfiszierte Dope müssten sie einen Kübelwagen mitführen. Also konzentriert man sich auf die Dealer, von denen doch einige unterwegs sind. Mehrfach wurde mir versichert, dass man diesbezüglich häufig angesprochen wird. 

Ein andere Sache ist es mit der privaten Security vor Ort. Da gilt scheinbar ohne Einschränkung die Regel: jeder macht seine eigenen Regeln. Einige sagen, dass sie ohne Probleme mit ihrem Gras aufs Festivalgelände gekommen sind. Andere sagen, dass am Eingang immer gefilzt wird – aber nur die Männer (?). 



Einer wurde vor die Wahl gestellt: ohne Gras rein oder mit wieder abhauen. Einer anderen wurde der Tabak konfisziert, weil er nach Kaugummi roch und der Besitzerin Verdeckungsabsicht unterstellt wurde. Ebenso wurden Berichte überliefert, dass man, wenn man durch seinen Ausweis beweisen kann, dass man volljährig ist, sein Dope durchaus behalten darf.

Ein Security-Mitarbeiter bestätigte mir indirekt, dass es keine konkreten Anweisungen gibt und dass er gegen das Kiffen einschreitet, wie es ihm gerade richtig erscheint. Also die Ausnahme als die Regel. Aber es scheint in einem für alle akzeptablen Rahmen zu bleiben. Die sublegale stille Übereinkunft zwischen Kiffern und Ordnern hat sich wieder einmal bewährt.


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