U2 präsentiert IRIE ’98 – Das Festival


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U2 präsentiert IRIE ’98
– Das Festival

“A
new festival is born” lautete die Überschrift im Jahre 1997.
Nun heißt es zum zweiten Mal “Türen und Tore offen für
das IRIE-Festival”. Nach dem überwältigenden Startschuß
1997 geben die Veranstalter “Revelation Concerts” und “GPI”
nun auch die Freigabe der Starterlaubnis für IRIE ’98.

Eine bessere Alternative zu den beiden anderen großen Reggae-Festivals
in Deutschland kann es gar nicht geben. Zu späterem Zeitpunkt bei
der Programmvorstellung wird klar warum. Es wird ein gewaltiges Festival
präsentiert, welches mitten im Herzen von Dortmund am 5. September
1998 stattfindet. Keine Kosten und Mühen hat man gescheut, um dieses
Spektakel wiederum ins rechte Licht zu setzen und mit einem großartigen
Rahmen zu schmücken. Leider war es nicht möglich, dieses Festival
auf zwei Tage auszudehnen. Da spielen die Behörden in Dortmund noch
nicht ganz mit. Vielleicht wird das ja etwas mit IRIE im Jahre ’99.

Egal, in diesem Jahr wird es wieder ein volles Programm an einem
Tag im Dortmunder Westfalenpark abgehen. Habt Ihr die Happiness und die
Vibes aus 1997 noch in Erinnerung? Ich noch verteufelt gut und aus diesem
Grunde schreibe ich auch die offizielle Präsentation dieses Festivals,
dessen Bereicherung uns Reggae-Leuten so viel Freude gemacht hat.

Die Geschichte dieses Festivals ist zwar noch kurz, aber trotzdem
ist die Zuschauerzahl vom letzten Jahr, dem ersten Mal absolut erwähnenswert.
Es waren tatsächlich fast siebentausend Reggaepeople, die den Weg
in den Westfalenpark gefunden haben. Selbst einem Borussia Dortmund-Spiel
könnte man damit fast Konkurrenz machen. Innerhalb von zehn Stunden
ließ es IRIE ’97 von einem zum anderen Star nur so krachen. Das Musikerangebot
war international und das Publikum gleichwohl multikulturell. Von Jamaika
nach Afrika bis hin zum Gastgeber Deutschland war alles da, was in der
Reggaeszene Rang und Namen hat.

Der beudeutungsvollste Name unter den Musikern war der Publikumsmagnet
Alpha Blondy. Zu nächtlicher Stunde war er der absolute Top-Act die
Stimmung bombastisch. Sein goldenes Kunsthaar im Scheinwerferlicht, in
Natur ist Alpha ein “Baldhead”, für das Auge ein Genuß.
Seine heißgeliebte Musik im Ohr ließ die Zuhörer fast
in Trance verfallen. Ein unvergeßlicher Auftritt.
Aber schon vorher wurde uns über Stunden richtig eingeheizt. Angefangen
hat es mit Dr. Ring Ding and the Senior Allstars, der Skaband aus dem Münsterland
mit ihrem massiven Frontmann.
Earl Sixteen, den langjährigen Hörern von Jamaican Roots und
den Genießern des englischen Neodub à la Dreadzone, bestimmt
nicht unbekannt, war ein Gast, den man wirklich schon lange nicht mehr
gesehen hat.
Macka B, so bekannt und beliebt in diesem Land für seine hervorragenden
Liveauftritte, war auch mit von der Partie.
Genauso wie Yellowman, der trotz angeschlagener Gesundheit, er hat Haut-
und Knochenkrebs, mit einer hervorragenden Show das Publikum begeisterte.

U-Roy , der Reggae Daddy mit obligatorischer Melone vervollständigte
mit seinem Repertoire ein unvergessenes Programm.
Lee “Scratch” Perry enttäuschte ein wenig meine Erwartungen,
aber er sagt schließlich von sich selbst, daß er kein “Dreadlocksman”
mehr ist und lieber nur noch Techno spielt.

Drumherum gab es noch ein kulinarisches, süffiges und basarisches
Angebot, das man zwischendurch nutzte um dabei etwas zu schlendern, zu
grüßen, zu quatschen oder zum Chilling-out. Das Festivalgelände,
einladend wie fast kein anderes mit seiner tief liegenden Bühne, ermöglichte
von jeder Stelle einen Bühnenblick. Man war also immer am Reggae-Ball.

Dieses Jahr wird es genauso sein. Der Veranstalter hat versprochen,
für mehr Getränkebuden und mehr Sanitäreinrichtungen zu
sorgen. Auch er war erschrocken, aber natürlich mehr erfreut über
den Zuschauerzuspruch und gesteht, davon einfach organisatorisch überrumpelt
gewesen zu sein. Respekt dafür, daß doch alles noch irgendwie
ganz gut geklappt hat.
Dieses Jahr wird alles besser, und davon werden wir uns natürlich
persönlich überzeugen.

Aus diesem Grund wollen wir nun von Christoph Tewes (Revelation Concerts)
einige Fragen beantwortet haben. Gern gab er mir ein Interview.

Und hier kommt das Programm


Copyright Text: Uschi Tamba / Layout:
Dr. Igüz 1998

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