RootZ Bilder – Graffiti in Köln 2001



Presse

Jagd auf die Graffiti-Schmierer

400 Täter
bereits identifiziert


 

Das
Klackern der Mischkugel in der Farbsprühdose verriet die Graffiti-Sprayer…


Sonntagabend
auf dem Gelände der KHD in Deutz: Ein Wachmann machte seinen Rundgang,
hörte plötzlich verdächtige Geräusche. Dann sah er
im halbdunklen fünf junge Männer (18 bis 20), die Wände
besprühten. Wenig später klickten die Handschellen. In ihren
Rucksäcken der Beweis: Ein Duzend Sprayflaschen. Alle wurden wegen
Sachbeschädigung angezeigt. Schaden: 8 000 Mark.

Wenn es
nach dem Haus- und Grundbesitzer-Verein geht, sollten die Farbschmierer
härter betraft werden. Sprecher Thomas Tewes: „80 Millionen Mark Schaden
richten sie jährlich bei den Kölner Hausbesitzern an. Deshalb
sind wir durchaus für Gefängnis-Strafen. Sozialstunden bringen
nichts. Es sei denn, die Verursacher müssten den Schaden selbst beseitigen.“

Gestern
präsentierte Polizeipräsident Klaus Steffenhagen erste Erfolge
der „KASA“, der Kölner Anti-Spray Aktion. Vor eineinhalb Jahren wurde
die Aktion gegründet. Ziel: Bekämpfung der Graffiti-Szene. Der
harte Kern umfasst in Köln rund 500 Personen. 900 Schriften (genannt
„Tags“) wurden gesammelt, 400 Personen identifiziert. 60 Prozent Aufklärung
bei 923 Anzeigen – den Sprayern wird Köln langsam zu eng. Folge: Sie
weichen in die Vororte aus. „ Wir als Stadt stellen eine Besserung fest,“
zog Bürgermeister Fritz Schramma Bilanz. 70 000 Quadratmeter städtische
Gebäude und Flächen wurden verunziert, für 39  bis
79 Mark pro Quadratmeter gereinigt. Schramma: „Wir haben 1,1 Millionen
Mark investiert. Die gereinigten Flächen werden in 25 Prozent aller
Fälle erneut besprüht. Aber wir reinigen sie sofort wieder. Damit
denen die Lust vergeht.“


 

 

Auch
bei der KVB gehen die Fälle von Farb-Attentaten auf Bahnen zurück.
1997 verursachten die Sprayer noch 690 000 Mark Schaden, 1999 „nur“ noch
410 000 Mark. Am höchsten war der Schaden bei den Regionalbahnen Rheinland
der Deutschen Bahn AG. Sprecher Wolfgang Groß: „Eine Millionen Mark
kosteten uns Reinigung und Personal, die Ausfälle der Bahnen und Wachleute
1,5 Millionen Mark. Aber wir kriegen die Sprayer irgendwann doch…“

Express
11/04/00

 
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